Nachdem die städtischen Behörden lange versucht haben, dem Camp alle möglichen Steine in den Weg zu legen, hat jetzt die Justiz entschieden.
Also: Es geht los! Hier das Bildungsprogramm der ersten beiden Tage des Protestcamps gegen die UDT:
Morgen, Freitag:
Ab 13 Uhr wird aufgebaut. Helfende Hände sind willkommen!
Um 20 Uhr gibt es den ersten Workshop:
„Mega Unerhört! Adbusting mit Polizei und Militär
Adbusting: So nennt sich neudeutsch das politisch motivierte Verändern
von Werbeplakaten mittels minimalinvasiven Vandalismus. Macht man das
mit Plakaten von Polizei oder Militär, riskierte man 2018/19
Hausdurchsuchungen, DNA-Analysen und Meldungen ans Terrorabwehrzentrum.
Denn der Staatsschutz bei LKA Berlin hatte herausgefunden, dass
Adbusting z. B. die Bundeswehr ‚gar lächerlich‘ macht.
Dank der frechen Öffentlichkeitsarbeit der Soligruppe plakativ gelang
es, die Behörden wegen ihres übertriebenen und unverhältnismäßigen
Vorgehens gar lächerlicher zu machen, als es Adbustings je könnten.
Mittlerweile gibt es mehrere Beschlüsse von Staatsanwaltschaften und
Polizeibehörden, dass das Öffnen von Werbevitrinen und das Hineinhängen
von eigenen Postern nicht strafbar ist. Auf unserer Buchvorstellung
erzählen wir die ungewöhnliche Geschichte dieses seltenen Erfolgs und
zeigen jede Menge Fotografien von echten Adbusting und loten gemeinsam
die Möglichkeiten und Grenzen der Aktionsform aus.
Ablauf:
1 Vorstellung, Erwartungshaltungen
2. Was ist Werbung?
3. Gesellschaftliche Diskurse am Beispiel von Adbusting
4. Geschichte: Adbusting im Widerstand gegen den Faschismus 1933-45
5. Kontroverse Beispiele und Analyse der Bilder mit den Teilis und
Einblicke in die Wirkung anhand der Gerichtsakten
6. Feedback"
Ab 23 Uhr folgt dann noch ein antimilitaristischer Mitternachtstalk. Thema: Taiwan-Konflikt.
Übermorgen, Sonnabend:
Ab 10.30 Uhr:
Workshop „Schutz vor Verfolgung & Asyl für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure:
Der Krieg in der Ukraine wütet nun schon seit einem Jahr, und es besteht wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende. Die Zahl der Toten und die Zerstörung nehmen täglich zu. Russland ist nicht bereit, seinen Angriff zu beenden und sich zurückzuziehen, und schickt immer mehr Truppen in die Ukraine. Es besteht weiterhin die Gefahr einer aktiven Beteiligung Belarus’ an dem Krieg. Derweil unterstützen die westlichen Länder die Ukraine bei ihrer Verteidigung, indem sie immer mehr schwere Waffen schicken. Rufe nach Verhandlungen und Waffenstillständen bleiben ungehört.
Zu Beginn des Krieges haben wir erlebt, dass Hunderttausende von Menschen auf allen Seiten aus ihren Ländern geflohen sind und sich weigern, an diesem Krieg teilzunehmen. Es ist ein oft unterschätzter Widerstand gegen den Krieg – auf allen Seiten.
Rudi Friedrich von Connection e.V. geht in der Veranstaltung der Frage nach, wie wir Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Russland, Belarus und der Ukraine unterstützen können.“
Bannermalen und ein Open Space schließen sich an.
Um 14 Uhr startet auf dem Kröpeliner-Tor-Vorplatz eine Demonstration gegen die UDT.
Um 20 Uhr beginnt im Camp ein antimilitaristischer Karaokeabend
und die Diskussion ab 23 Uhr geht wieder bis in die Nacht; Thema: Mali – Bundeswehr, Wagner-Armee, ... .
Weiteres folgt!
Und wie kommt man zum Camp? Von der S-Bahn-Station Lütten Klein zu Fuß Richtung Hansemesse und das Camp ist nicht zu verfehlen.
Aktuelles wie immer bei uns und auf stadtgestalten.org/udt-entwaffnen/!