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Kein Aprilscherz! Zur neuen Waffenschule für alle Kampfflieger in Laage (Presseerklärung des Rostocker Friedensbündnisses vom 2. April 2018)

Auf dem militärischen Teil dieses Flughafens, dem Fliegerhorst des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“, soll es seit gestern eine neue Waffenschule der Bundeswehr geben. Die Piloten für sämtliche Kampfflugzeuge der Bundeswehr sollen hier ihre Ausbildung bekommen. 

Der zivile Teil des Flughafens, von dem aus Einwohner der Region in den Urlaub starten oder schnell zu wichtigen Geschäftsterminen innerhalb Deutschlands gelangen, ist nur ein Anhängsel des Fliegerhorstes. Airport Rostock-Laage und Fliegerhorst teilen sich die Rollbahn. Die Flugbewegungen auf dem Airport werden vom Tower des Fliegerhorstes koordiniert. Wenn man sich im Terminal umsieht, fällt sofort ins Auge, wie viel für die Bundeswehr geworben wird. Sogar ein Simulator ist dabei, in dem man sich wie im Cockpit eines Eurofighters fühlen kann. Ganz nebenbei will man so Flugpassagiere für die Luftwaffe begeistern und vielleicht sogar dazu bringen, bei der Bundeswehr anzuheuern.

Für den Fliegerhorst geht es seit Jahren steil nach oben. Als erster Luftwaffenverband wurde das Geschwader „Steinhoff“ 2004 mit dem Eurofighter ausgerüstet. Bald war es das Ausbildungsgeschwader für alle deutschen und österreichischen Eurofighter-Piloten. Seit 2013 ist es außerdem ein Fliegender Kampfverband: Es stellt eine Alarmrotte bereit, die in kürzester Zeit auf Anweisung eines NATO-Gefechtsstands eingesetzt werden kann. Seine Soldaten und Mitarbeiter sind weltweit in Übungen und Einsätzen unterwegs. Seit 2015 werden in Laage auch Waffenlehrer ausgebildet. Bis 2022 sollen 30 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Fliegerhorstes Laage investiert werden. Und nun kommt die neue Waffenschule hierher.

Menschen fliegen von hier aus in den Urlaub oder zur Arbeit, Touristen kommen über Laage zu uns in den Norden. Von derselben Rollbahn aus wird für den Krieg ausgebildet und in den Krieg geflogen. Flugzeuge der Luftwaffe sind in Afghanistan, Jordanien und Mali im Einsatz und bauen im Rahmen des „Air Policing“ über dem baltischen Luftraum die Drohkulisse gegen Russland mit auf. Gleichzeitig hat sich in Rostock die Führung der gesamten Deutschen Marine angesiedelt. Demnächst wird hier ein NATO-Hauptquartier für die Ostsee entstehen.

Die Luftwaffe und die Marine, zwei kleine Teilstreitkräfte, aber die wichtigsten für die modernen Kriege, werden von Laage und Rostock aus gesteuert und organisiert. Das heißt: Rostock und Region sind heute mittendrin, wenn irgendwo Krieg geführt wird. Das darf nicht so bleiben!

Wir wünschen allen Kampfjets in Laage nach Art der Flieger „Many happy landings“ - so lange, bis der letzte unten ist, unten bleibt und abgerüstet wird!

Rostock-Laage soll ein ziviler Flughafen sein!